Tiefgaragensanierung Oberer Stadtplatz verschoben auf 2026

Tiefgaragensanierung Oberer Stadtplatz verschoben auf 2026

Fehlende Abdichtungen der obersten Geschossdecke, Chlorideinträge durch Streusalze, veraltete Technik und mangelhafte Entlüftungs- sowie Entrauchungssysteme – all diese Faktoren bilden die Grundlage für die dringend notwendige Sanierung der knapp 30 Jahre alten dreigeschossigen Tiefgarage am Oberen Stadtplatz in Deggendorf.

Seit beinahe vier Jahren laufen die Planungen für dieses anspruchsvolle Sanierungsprojekt. Parallel der Sanierung soll auch der Obere Stadtplatz von der Stadt Deggendorf umgestaltet werden, wobei darauf geachtet wird, die dort ansässigen Läden und Geschäfte minimal zu beeinträchtigen.

Im Dezember 2023 trifft der Aufsichtsrat der Stadtparken Deggendorf GmbH die Entscheidung, die Sanierungsmaßnahmen in der Tiefgarage am Oberen Stadtplatz auf das Jahr 2026 zu verschieben. Bis dahin sollen die Planungen kontinuierlich vorangetrieben werden. Dies ermöglicht nicht nur die umfassende Ausarbeitung und Fertigstellung der Planungen für den Oberen Stadtplatz, sondern erlaubt auch die Konkretisierung des Bauzeitenplans. Ziel ist es, eine möglichst kurze Gesamtbauzeit zu realisieren.

 

Ein Ausschnitt der analysierten Probleme, die während der Sanierung behoben werden sollen:

 

  • Fehlende Abdichtung (2020 Probeschürfe)

 

2020 wurde das Pflaster am Oberen Stadtplatz in einem kleinen Bereich geöffnet, um zu sehen, welche Schädigungen es aufgrund der fehlenden Abdichtung im Bereich der oberen Decke der Tiefgarage gibt. An einigen Stellen dringt durch die Decke Wasser in die Tiefgarage. Hier wurden bereits Metallabdeckungen angebracht, um Tropfwasser auf den Autos zu verhindern.

 

  • Abdichtung Treppenhäuser

 

In den Treppenhäusern platzt aufgrund der Feuchte immer wieder Putz ab.

 

  • Baulicher Brandschutz (TÜV-Prüfung 08/2025)

 

Bei einer Begehung durch den TÜV wurden Mängel im Brandschutz festgestellt. Nach Rückspräche mit dem TÜV ist der Brandschutz bis zur anstehenden Sanierung 2024 gegeben. Aufgrund der Verschiebung der Tiefgargensanierung ins Jahr 2026 sollen reparable Mängel im TÜV-Bericht bis zur nächsten Prüfung im Jahr 2025 abgearbeitet werden.

 

  • Sanitäre Einrichtung und Entwässerungsleitungen

 

Die Toiletten werden saniert und die wasserlosen Urinale aufgrund der enormen Geruchsbelästigung ausgetauscht.

 

  • Erneuerung Brandmeldeanlage inkl. Errichtung Feuerwehr-Einsatz-Center (FEC)

 

Die Erneuerung der veralteten Brandmeldeanlage inkl. Installation eines Feuerwehr-Einsatz-Center ist dringend notwendig.

 

  • Erneuerung Elektroinstallation inkl. Sicherheitsbeleuchtung

 

Aus brandschutztechnischen Gründen muss die Elektroinstallation und Sicherheitsbeleuchtung erneuert werden. Des Weiteren soll die LED-Tiefgaragenbeleuchtung gewechselt werden, da die vorhandene Beleuchtung bereits die Betriebsstunden erreicht hat und es immer wieder zu Ausfällen einzelner Leuchten gekommen ist.

 

  • Installation einer Digitalfunkanlage (BOS-Anlage)

 

Damit die Feuerwehr bei einem Einsatz in der Tiefgarage Funkkontakt hat, ist es notwendig, eine Digitalfunkanlage zu installieren. Die Sparkasse hat sich dazu bereit erklärt, dass die Anlage auf deren installiert werden kann. Somit gibt es keine optische Beeinträchtigung am Oberen Stadtplatz.

 

  • Vorrüstung und Erweiterung E-Mobilität

 

Nach der Sanierung soll es vier Ladestationen in der Garage geben. Für weitere Ladepunkte an Stellplätzen soll bereits vorgerüstet werden.

 

  • Wurzelfeste Abdichtung

 

Unter dem Pflaster soll eine Bentonitmatte verlegt werden, so dass, wie am Unteren Stadtplatz, später evtl. auch Bäume gepflanzt werden können.

 

  • Leitungsinfrastruktur sanieren und für den Christkindlmarkt erweitern

 

Unter dem Pflaster auf dem Oberen Stadtplatz sind diverse Versorgungsleitungen verlegt. Diese sollen im Rahmen der Sanierung ebenfalls saniert und für den Christkindlmarkt erweitert werden.

 

Während der Sanierungsphase werden selbstverständlich Ersatzparkmöglichkeiten bereitgestellt. Im Frühjahr 2024 wird im Klosterviertel ein provisorischer Parkplatz fertiggestellt, der für etwa 60 Dauerparker konzipiert ist und somit speziell für Bewohner und Arbeitnehmer zur Verfügung steht. Zusätzlich wird auch nach weiteren Möglichkeiten zur Schaffung von Ausweichparkplätzen gesucht, um den Bedarf an Abstellflächen während der Sanierung zu decken.

Die Entscheidung, die Sanierungsmaßnahmen in der Tiefgarage am Oberen Stadtplatz auf das Jahr 2026 zu verschieben, birgt sowohl Vor- als auch Nachteile. Aufgrund der überwiegenden Vorteile, insbesondere die Möglichkeit einer detaillierteren Ausarbeitung der Pläne, hat sich der Aufsichtsrat der Stadtparken Deggendorf GmbH im Dezember 2023 für diese Verschiebung entschieden.

Neue Tarife ab 02.01.2024

Wiedereröffnung der sanierten Tiefgarage Altstadtviertel zum 01.03.2022

Nach Vollsanierung: Tiefgarage im Altstadtviertel wieder eröffnet!

5,5 Mio. € Sanierungskosten  

Seit Oktober 2020 liefen die Arbeiten zur Vollsanierung der beiden Tiefgaragen im Altstadtviertel.

Bis zum Schluss waren rund 20 Handwerksfirmen, Planer, Ingenieure aber auch die Mitarbeiter der Stadtbau GmbH und der Stadtparken Deggendorf GmbH im Dauereinsatz, um den Eröffnungstermin 01. März 2022 möglich zu machen. Nun aber ist es so weit. OB Dr. Christian Moser hat am 01. März 2022 das Absperrband durchschnitten und sowohl die öffentliche aber auch die private Tiefgarage wieder für den Verkehr und die Benutzung frei gegeben.

Die Garage ist nun heller und freundlicher. Neu sind einige größere Stellplätze. Dort wo es möglich war, wurden zwei Stellflächen zu größeren XXL-Stellplätzen zusammengefasst. Auch zwei Elektroladestationen wurden integriert. Die Aufladung ist kostenpflichtig und kann mit Karte bezahlt werden. Mit zunehmendem Bedarf sollen künftig auch weitere E-Ladestationen und ein Lastenmanagement folgen. Ein neues Wege- und Beschilderungskonzept soll für Übersichtlichkeit sorgen.

Bauherr ist die Eigentümergemeinschaft Altstadtviertel. Eine private Tiefgarage mit 105 Stellplätzen befindet sich im 1. Untergeschoss. Eigentümer der öffentlichen Tiefgarage mit 100 Stellplätzen im 2. Untergeschoss ist die Stadt Deggendorf. Pächter der öffentlichen Garage ist die städtische Stadtparken Deggendorf GmbH. Die Stadtbau GmbH Deggendorf wiederum ist Verwalterin der Eigentümergemeinschaft. Allein diese Konstellation von verschiedenen Projektpartnern mit der Stadt, städtischen Gesellschaften und privaten Eigentümern machte das Großprojekt komplex. Die Sanierung war jedoch dringend notwendig. Durch dauerhaften Salzeintrag über 37 Jahre war die Chlorid Belastung des Betons zu hoch geworden. Die Tragfähigkeit der Großgarage und der darüber liegenden Gebäude war zunehmend gefährdet. Obwohl die Planungen bereits 2013 begonnen hatten, einigte man sich erst Ende 2018 in der Eigentümergemeinschaft darauf, die 5,5 Mio. € teure aber alternativlose Sanierung zu beschließen. Nach weiteren Planungen und etlichen Ausschreibungen und Vergabeverhandlungen konnten die Arbeiten dann im Oktober 2020 beginnen. Zu Beginn rechnete man noch mit einer Wiedereröffnung nach ca. einem Jahr. Doch schnell wurde deutlich, wie schwierig und komplex das Sanierungsprojekt sein würde. Bereits die Betonsanierung gestaltete sich deutlich aufwendiger als angedacht. Monatelang mussten Arbeiter der beauftragten Deggendorfer Firma Streicher die Abbrucharbeiten mit Bohrhämmern in Handarbeit voranbringen. Trotz des Einsatzes von modernen Höchstdruck-Wasserstrahl-Robotern für den Betonabtrag auf rund 6.000 m² Park- und Verkehrsfläche dauerte es länger als erwartet, bis man mit dem Wiederaufbau beginnen konnte. Die Arbeit auf verschiedenen Ebenen brachte weitere Probleme. Da die Bodenplatten das ganze Gebäude mitsamt 20 Ladeneinheiten und 50 Wohnungen tragen, musste umfassend abgestützt werden, um die Statik nicht zu gefährden. Der öffentliche Bereich der Tiefgarage steht im Grundwasser. Über undichte Bauwerksfugen drang monatelang Grundwasser ein. Die Fugen mussten des Öfteren über Wochen mittels Nachverpressungen abgedichtet werden. Da die Beschichtungsarbeiten ungeplant auch über den Winter 2021/22 fortgeführt werden mussten, war eine Beheizung der Garagen notwendig geworden. Auch der wiederholte Ausfall von Arbeitern und Lieferprobleme beim Material wegen der Corona-Pandemie erschwerten das Projekt.

Vollständig neu musste das Lüftungskonzept und somit die Entrauchung der Tiefgarage aufgebaut werden. Dazu musste eine Lüftungszentrale mit 4 großen Abluftkaminen neu errichtet werden. In der privaten Tiefgarage mussten Schubventilatoren eingebaut werden, welche im Brandfall den Rauch kontrolliert zu zwei großen Abluftventilatoren transportieren. Diese können im Brandfall pro Stunde bis zu 60.000 m³ Rauch ableiten. In der öffentlichen Tiefgarage war eine Erneuerung der Sprinkleranlage notwendig. Beide Bereiche werden mit neuester Digitalfunktechnik für die Feuerwehr ausgestattet. Zusätzlich erhält die Tiefgarage eine neue Brandmeldeanlage sowie eine neue Aufzugsanlage, welche jedoch erst ca. Mitte März in Betrieb gehen kann. Beide Garagen wurden mit einer hellen LED-Beleuchtung ausgestattet. Auch die Elektro- und Sanitärleitungen sind neu. Die öffentliche Tiefgarage verfügt nun zudem über eine moderne Videoüberwachungsanlage, welche die Sicherheit für die Parkkunden deutlich erhöht.

Stadtbau und Stadtparken Chef Reiner Winter-Häring, sein technischer Leiter und Prokurist Christopher Riedl und auch die Ingenieure des beauftragten Deggendorfer Planungsbüros Fritsche sind erleichtert, dass die Arbeiten nun endlich abgeschlossen sind und die Garagen wieder geöffnet werden können. Jeder Sanierungsmonat kostete der Stadt, den städtischen Gesellschaften und den privaten Eigentümern insgesamt rund 20.000 € an Umsatzausfällen. Nun folgen noch Nachbesserungen, etwaige Mängelbeseitigungen und eine komplizierte Abrechnung des Projekts. Winter-Häring bedankt sich bei allen Projektbeteiligten und bei seinen Mitarbeitern für die geleistete Arbeit. Vor allem aber bedankt er sich bei den Bewohnern, Eigentümern, Ladeninhabern und der Nachbarschaft für die Geduld und das Verständnis während der langen Sanierung. Er weiß, dass der Baulärm in dieser Zeit teilweise erheblich war.

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